Der Johannisfriedhof in Jena ist ein Kleinod, eine Oase der Ruhe und Besinnung, fußläufig von Jenas Stadtzentrum aus in wenigen Minuten zu erreichen. Der 1947 geschlossene Friedhof wird seit 1978 als Park genutzt. Ein sehr reger Förderverein sorgt sich um die Pflege des Areals, hat hier aber auch einen Ort der Begegnung geschaffen. Regelmäßig lassen uns verschiedene Veranstaltungen (Johannismarkt, Führungen) den Friedhof auf ganz verschiedene Wege kennenlernen.
Die alten Grabsteine an den Hauptwegen, aber auch etwas versteckter auf verschlungenen Pfaden, machen viele Friedhofsgänger neugierig, wer hier seine letzte Ruhestätte gefunden hat. In der Arbeitsgruppe „Historie“ wirken Geschichtsinteressierte mit, die den Lebensspuren der hier Ruhenden in historischen Quellen folgen und die Schriftenreihe „Lebensskizzen“ stetig wachsen lassen. Mit den Heftchen in der Händen lassen sich zu Hause oder auch vor Ort die Lebensläufe nachlesen. Darunter sind viele Persönlichkeiten, die noch heute bekannt sind, aber auch neuentdeckte Biografien vergessen geglaubter Jenaer.
Vor wenigen Tagen ist Heft 37 der Reihe erschienen. Sie beschreibt das Leben des ehemaligen Hofhutmachers Johann David Rostimpfel, der 1744 in Pößneck als J. D. Roßtümpfel geboren wurde und in Jena 1816 starb. Auch der familiäre Hintergrund seiner Frau Eva Maria Grellmann wird beleuchtet. Wer das Grab der Eheleute besucht, wird die augenfällige Ausgestaltung mit Symbolen der Freimaurerei bemerken.
Das Heft ist in den Jenaer Buchhandlungen erhältlich.



