Es fühlt sich friedlich an, hier zu sein. Ein leichter Wind hält das Wasser in Bewegung. Gelegentlich bringen Wellen, die ein kleines motorbetriebenes Seefahrzeug verursacht, unser Boot zum Schaukeln. Der See mäandert durch das Thüringer Schiefergebirge, dessen Berghänge mal steil, mal sanft im Wasser verschwinden. Am einst so grünen Nadelwald, der das „Thüringer Meer“ umgibt und der in den letzten Jahren unter Dürren und dem Borkenkäfer litt, lehrt uns Mutter Natur Vergänglichkeit. Zur Hohenwarte-Talsperre, die seit über acht Jahrzehnten die Saale anstaut, führte uns eine Ruderboots-Tour anlässlich des Kunstfestes Weimar 2023. „Da lag Preßwitz schräg drinne“ heißt die Examensarbeit von Sandra Rücker, mit der die Kunst-Studentin auf ein verschwundenes Dorf aufmerksam machen will, dessen Ruinen noch auf dem Grund des Sees zu finden sind – ebenso wie die Gebeine einstiger Bewohner.
Auf unserer Bootsfahrt machten wir eine kleine Zeitreise zurück in den versunkenen Ort. Hintergründe zur Ortsgeschichte, der Audio-Führung und meiner Vorfahrenlinie Langhammer sind im kompletten Beitrag im Blog der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung nachzulesen.